Wer heutzutage ein E-Bike kaufen möchte, hat es nicht leicht. Das gewünschte Modell im Internet aussuchen und beim Händler abholen oder zumindest kurzfristig bestellen? Wäre zu schön. Ist das Bike verfügbar, ist das wie ein 6er im Lotto… Wer keine allzu hohen bzw. besondere Ansprüche stellt, hat es leichter. Bei mir schaut es da definitiv anders aus. 😊 Es muss zwar nicht das Teuerste, aber doch das Beste sein… und da ist die Liste der in Frage kommenden E-Bikes eher kurz gehalten. Denn abgesehen vom Bike selber ist Vertrieb und Service für mich ein wichtiger Part. Ein E-Bike online bestellen – niemals! Durch die Elektronik gibt es auch bei hochwertigen E-Bikes eine zusätzliche Defektquelle. Und da ist versierte und schnelle Hilfe, wie es ein Fachhändler wie Rofa-Sport in Graz Andritz bietet, unerlässlich.
Abgesehen von der Verfügbarkeit ist die Preisentwicklung bei E-Bikes, und hier besonders bei meiner favorisierten Marke Spezialized, erschreckend. Spezialized investiert in die Lieferfähigkeit, sehr schön, aber bezahlen muss es der Kunde jetzt. Das Levo ist das fortschrittlichste E- Bike, wenn man das Gesamtkonzept betrachtet, und das lässt sich Spezialized was kosten…
Spezialized Turbo Levo Expert – die beste Wahl?
Will man beim neuen Gen3 Levo im Topbereich das beste Preis-Leistungs-Verhältnis, so landet man beim Expert. Bei Rahmen und Motor gibt’s nichts Besseres und das Fahrwerk besteht aus Fox Float 38er Gabel und X2 Dämpfer in Performance Ausführung. (Im Grunde gleich wie die Factory Variante, aber ohne die goldene Kashima Beschichtung der Standrohre). Also ist beste Dowhillperformance garantiert. Bei den Bremsen ist mit der SRAM CodeR zwar noch Luft nach oben, dafür SRAM X01 Schaltung und hochwertige Spezialized Traverse Laufräder. Und wo ist der Hacken? Neben dem horrenden Preis, inzwischen über 10.000,- aktuell die Verfügbarkeit. Nach 9 Monaten (!) warten ist ein Liefertermin zwar in Aussicht, aber das war er schon öfter. Das Levo Comp ist dagegen gerade angeliefert worden, beim Rofa-Sport. Also zugeschlagen!
Spezialized Turbo Levo Comp – Upgrade Option
Das Levo Comp hat den gleichen Carbonrahmen und die Mastermind TCU wie die Topmodelle. Gespart wird in erster Linie bei den Federelementen. Fox Float 36 Rythm und Float X kommen nicht an 38er Fox Float Gabel und X2 Dämpfer ran, was die Abfahrtsperformance betrifft. SRAM GX Schaltung und Laufräder sind auch nicht auf Expert Niveau, aber durchaus praxistauglich. Und das um 8.500,-. Im Grunde heißt das Comp kaufen, Fahrwerks-Upgrade und man ist voll dabei. Und damit deutlich günstiger als beim Expert. Sofern der Händler Eures Vertrauens die Originalfederelemente zurücknimmt…
Levo Comp – JentlFlow first Setup
Fahrwerk
Das Comp Serienfahrwerk mit Fox Float 36er Rythm und Float X Dämpfer passt sehr gut zum Touren und All Mountain Einsatz. Will man allerdings Enduro Fahreigenschaften bergab, ist ein Upgrade Pflicht. So habe ich auf eine 38er Fox Float Performance Elite und einen X2 Performance Dämpfer umgerüstet. Damit fährt sich das Levo direkter, schluckfreudiger und lässt höheres Tempo bergab zu.
Lenker
Lenkerbreiten sind Geschmackssache. Mir ist der originale 780er zu schmal. 800mm bin ich vom Kenevo gewohnt und damit komme ich gut zurecht. Es wurde ein feiner Deity Carbon Lenker. Passt optisch perfekt zum Levo Comp. Ob er etwas mehr flext als der originale Alu Lenker und damit etwas Härte aus der -in Längsrichtung- extrem steifen 38er Fox rausnimmt, werden wir sehen.
Reifen
Das Levo kommt mit Spezialized Reifen in der GRID Ausführung. An sich ok, aber wenn man härter fährt, ist zumindest hinten ein Reifen mit GRAVITY Casting sinnvoll. So habe ich gleich auf einen Butcher Gravity in der weichen T9 Ausführung gewechselt. Die etwas härtere T7 Mischung gibt es als Gravity Reifen leider nicht, die hätte mir besser gefallen. Würde besser rollen und länger halten. Vorne passt der Butcher in GRID Ausführung gut, allerdings baut er sehr breit und greift auf den weichen Erdböden in meinem Heimrevier nicht so gut. Das kann der Schwalbe Magic Mary besser. Und er ist bei gleicher Dimension etwas schmäler und runder, was dem Handling guttut. Im Sommer passt dann der Butcher wieder gut, wenn es trocken und hart ist.
Gewicht
Im Serienzustand wiegt das Levo Comp in Größe S4 22,6kg ohne Pedale. Ein wirklich guter Wert. Mit 38er Fox, X2 Dämpfer und Downhillreifen hinten kommt mein gravity getunetes Levo Comp auf 23,2kg. Damit ist es 1,1kg leichter als mein Kenevo. Weniger Differenz als erhofft, aber auch logisch. Im Grunde ist es ja nur der Rahmen, der mein Levo leichter macht. Die Komponenten sind auf gleichwertigem Gewichtsniveau. Mit Carbonparts und hochwertiger Schaltungsgruppe könnte man noch ca ein Kilo einsparen, aber dann ist man beim Spezialized Turbo Levo Pro mit 12.000 Euro.
Tuning To come
Geometrie Optionen
Möglich sind durch eine zweite asymmetrische Lagerschale 3 Lenkwinkeloptionen und über einen Flipchip an den Kettenstreben 2 Tretlagerhöhen bzw. Kettenstrebenlängen. In Summe also unzählige Geometrieoptionen. Hier gibt es viel zum Ausprobieren. Wie sich die unterschiedlichen Einstellungen fahren, erfahrt Ihr demnächst. Hier der Link zum Spezialized Turbo Levo Geometry Finder.
Federwegsupgrades
Als Kenevo Umsteiger ist der geringere Federweg des neuen Levo ein Thema. Hier werde ich die 38 Fox auf 170mm, den X2 Dämpfer auf 160mm tunen. Damit jeweils ein Zentimeter mehr als Serie. Ich bin gespannt. Dieses Tuning werde ich im Zuge des ersten großen Service machen. Inzwischen heißt es, das Maximum aus den 160/150mm rauszuholen.
Bremsen
Upgrade von der Code R auf die Code RSC. Ich fahre den Druckpunkt nahe am Lenker, was dazu führt das sich die Bremse gerne aufpumpt, wenn sie heiß wird und der Druckpunkt nach vorne wandert. Die RSC mit getrennt verstellbarem Druckpunkt und Hebelweite sollte dieses Problem nicht haben. Wir werden sehen. Ansonsten bin ich mit Ergonomie, Bremsgefühl und Power zufrieden, daher kein Grund für mich auf einen anderen Bremsenhersteller zu wechseln.
Sattelstütze
Mein Levo in Größe S4 hat eine Sattelstütze mit 175mm Einschub verbaut. An sich ausreichend bei meiner Körpergröße von 184cm. Durch die kurzen 160er Kurbeln ist die Sattelstütze allerdings jetzt weiter heraußen, was mehr Hub erfordert, um auf den gleichen Abstand zum Tretlager im Stehen zu kommen. Dazu habe ich im Verhältnis lange Beine und es ist genug Platz im Sitzrohr für eine Stütze mit mehr Hub. Eine 190er, wie im S6 verbaut, sollte noch etwas mehr Bewegungsfreiheit im Downhill bringen. Besonders im „Low“ Setting, wenn man als Fahrer tiefer im Rad steht, ist das ein Vorteil.
Fazit
Das erste Setup und die ersten Umbauten bei meinem Spezialized Turbo Kenevo Comp sind gemacht. Was die Parts betrifft, ist alles auf Downhillperformance getrimmt. Die ersten Testfahrten – Spezialized Turbo Levo Gen3 – first ride – haben überzeugt, aber auch Tuningpotental bei Federung, Bremsen und Sattelstütze erkennen lassen. Hier wird noch nachgelegt. Aber vorher gehts mal ans Testen der Geometrieoptionen.
Hallo Michael,
super Bericht — danke dafür!
Hast du eigentlich bereits den Umbau auf 170mm Gabel durchgeführt?
Das würde mich interessieren 🙂
LG
Eduard
Danke Eduard, ja fahre schon ein paar Wochen mit 17cm vorne, 15cm hinten (Original). Kettenstrebe LOW und Steuersatz -1. Funktioniert sensationell. Bericht kommt die nächsten Wochen. LG Michael
Hallo Michael,
vielen Dank für deine Blog zum „neuen“ Levo.
Welchen ID-Code hat dein verbauter X2? Ist es ein freier After-market Dämpfer oder eine aus eine Expert?
Bin gespannt auf die Testeindrücke mit den unterschiedliche Geo-settings.
Gruß
Stephan
Hallo Stephan, freut mich dass Dir die Beiträge gefallen. ID vom Performance X2: FD7D
Meinen hat mir mein Händler gegen Aufpreis getauscht, ich denke den haben sie so bei Fox bestellt. Ist ja ein spezielles Levo Setup. Wollte zuerst den Factory wegen Hig/Low Speed Einstellmöglichkeiten. Der war nicht lieferbar. Jetzt bin ich aber mit dem Performance X2 voll zufrieden.
Geo Setting Blog folgt demnächst. Standart Steuersatzschale und Flipchip auf Low ist mein Favorit.
LG Michael