Die Westalpen – Welcome to Paradise
Das jährliche JentlFlow Adventurebike Highlight ist der Westalpentrip Ende Juni. Durch das alte Militärstraßennetz gibt es nirgends wo so sonst so viele anspruchsvolle Schotterstraßen wie im italienisch- französchen Grenzgebiet. Unsere Base liegt in Oulx, 75km westlich von Turin. Von dort aus ist man in 20min beim Einstieg zu den Klassikern Assietta Kammstrasse, Forte Jafferau oder Col Sommeiller. In 30min ist man in Frankreich, wo sich auch zahlreiche anfahrbare Hochziele befinden. Der Große Alpenstrassenführer von Denzel als Bibel der Offroadfahrer gibt wertvolle Tipps. Grundsätzlich gibt es 2 Arten von Hochzielen. Das sind zum einen die zahlreichen Militärstraßen die zu verlassenen Forts und Stellungen führen, und auf der anderen Seite Skipistenversorgungswege die legal befahren werden dürfen. Ein Paradies! Dabei geht es hoch hinauf. Theoretisch bis auf 2.995m am Col Sommeiller. Theroretisch weil Ende Juni liegt meist noch Schnee über 2.500m. Aber das macht es auch reizvoll um diese Jahreszeit. Wer schafft es als Erster wie weit? Wo gibt es eine Umfahrung? Im Frühjahr sind die Wege auch oft teilverschüttet und in sehr schlechten Zustand; also ideal für Adventurebikes.
10056 Oulx, Turin, Italien
Looking for the perfekt bike
Bisher war ich mit der KTM Adventure 1050 und 1290R in diesem Gebiet unterwegs. Mit der straßenlastigen 1050er geht Offroad nicht sehr viel, und was geht – das langsam. Die Bereifung, das 19“ Vorderrad und der Federweg begrenzen den Spaß. Mehr zur 1050er Adventure lest Ihr in meinem Beitrag – Vergleich KTM Adventure 1050 – 1290R. Danach war ich 2 Jahre mit der KTM Super Adventure 1290R unterwegs. Kein Vergleich zur 1050er, aber das Fahrwerk war am Limit und das Gewicht ist auch nicht ohne, vor allem die Kopflastigkeit begrenzt den Funfaktor. Dennoch faszinierend wie sich so ein 230kg Bike so flott offroad bewegen lässt. Die Rallygene sind jedenfalls zu spüren. 2019 ist das Jahr der KTM Adventure 790R. Wie wird sich die neue Mittelklasseadventure in den Westalpen schlagen? Deutlich leichter, mit tiefem Schwerpunkt, schlanker Linie und straffem Fahrwerk stehen die Vorzeichen jedenfalls gut.
790R Setup Westalpen
Nach den ersten Umbauten und Einstellungsarbeiten passen jetzt Lenker, Hebel und Übersetzung. Lest dazu meinen Beitrag KTM Adventure 790R erste Eindrücke. Jetzt fehlt noch der Feinschliff und es kann losgehen!
Reifen – Mitas E-09
Eigentlich wollte ich die serienmäßig montierten Metzeler Karroo3 aufziehen. Allerdings war ich damit schon 2.000km vorne und 1.000km hinten unterwegs, in die Westalpen geht es nur 1x im Jahr und da muss das Beste aufs Bike. Es wurde dann der Mitas E-09 in der robusten Dakarversion, ein 80:20 Gelände: Straße Reifen. Sicher super Offroad aber wie wird er auf der Straße funktionieren? Wie ist der Verschleiß? Ich bin gespannt!
Schrauben – Check
Vor dem Trip habe ich alle Schrauben kontrolliert bzw. nachgezogen. Zuvor war ich nachlässig und hatte Schrauben der Vorbauhalterung verloren. Auch beim folgenden Check war doch einiges locker. Hier ist Aufmerksamkeit gefordert. Am besten Schraubenkleber verwenden.
Fußrasten – Low
Eine perfekte Stehposition ist offroad sehr wichtig, da man mit einem Adventurebike auf Schotter meist im Stehen fährt. Ich bin 184cm groß und haben relativ lange Beine. Nach einem Test mit niedrigeren DRC Fußrasten, (5mm, gemessen 3mm niedriger) habe ich auf diese umgerüstet. Dadurch habe ich jetzt mehr Raum beim stehend Fahren. Vor allem bergab ist das angenehm. Alternativ eine höhere Lenkerposition empfehle ich nicht, da man dann bergauf und in Kurven schlechter Druck auf das Vorderrad ausüben kann.
Comming Next
Im nächsten Beitrag geht es dann richtig zur Sache. Wir sind in Oulx angekommen und das viel gelobte Fahrwerk der KTM Adventure 790R muss zeigen, was es kann. Wird die Federung durchschlagen wie bei der 1290R? Passt das Standardsetup? Wie sind die Fahreigenschaften Offroad wirklich? Begeistert der Motor? Wo sind die Grenzen? Next on jentlflow.at/blog-adventurebikes.
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