2025 gibt es nur mehr die KTM 790 Adventure und die KTM 890 Adventure R zu kaufen. Die 890er ohne „R“ fällt raus. Grund dafür ist wohl der hohe Lagerstand an 2024er 890ern. Außerdem waren die 3.200,- die die 890er 2024 Listenpreis teurer war als die 790 wohl nur schwer zu argumentieren. 100 ccm mehr, einstellbare Gabel – thats it. Und natürlich „Made in Austria“. Die Wiederauferstandene 790er (Gab es 2019 und 2020 – KTM Adventure 790R erste Eindrücke – ) wird nämlich bei KTM Partner CF Moto in China gefertigt. Was den durchaus attraktiven Preis ermöglicht, aber auch Fragen aufwirft …

Jentlflow KTM Adventure 790R 2019 und 790 2024

Nach einer KTM Adventure 790R vier 890ern steht für 2025 wieder eine 790er in der Jentlflow Garage. Nur diesmal keine „R“ , weil alle Rallyteile inkl. Pro Components Fahrwerk und zahlreiche Offroad Tuningteile vorhanden sind. Abgesehen davon gibt es die 790er gar nicht in der „R“ Version zu kaufen, ist sie doch das KTM Einstiegsmodell in die 2-Zylinder Adventure Welt. Allerdings hätte es noch 2024er 890er gegeben, trotzdem habe ich mich für eine 790er entschieden. Auch ein 2024er Modell zum attraktiven Abverkaufspreis.

Gute Erinnerungen an meine 2019er KTM Adventure 790R

Aber warum 790 und nicht 890?

  1. Mich interessiert, wie sich der 100 ccm kleinere Motor im Vergleich zur 890er fährt und wie er sich zum 2019/20er Modell verbessert hat. – KTM Adventure 790R – Motor und Bremsen im Offroadtest – Da sorgte die magere Abstimmung hin und wieder für Verschlucken beim Gasaufreißen und eine Neigung zum Absterben im technischen Gelände bei Schritttempo. Jetzt soll die Abstimmung sehr gelungen sein, der Motor soll sogar geschmeidiger laufen als der 890er, da bin ich gespannt.
  2. Die 790er wird  in China bei KTM Partner CF Moto gefertigt (die 890er bis dato in Mattighofen),  wie künftig wohl alle Mittelklasse KTM’s. Da lässt sich die Teile- und Fertigungsqualität gut prüfen und vergleichen, nach vier 890ern sollten mir Unterschiede auffallen.
  3. Und natürlich der Preis. Die 790er ist ca 20 % billiger, in etwa 3.000 Euro spare ich mir. Außer den 100 ccm unterscheidet sich die 2024er 790er lediglich durch die nicht einstellbare Gabel und für die Federvorspannung hinten ist Werkzeug nötig. (2025 ist auch das dabei) Aufs erste gesehen, aber dazu später mehr. Wenn man wie ich schon ein Top Fahrwerk hat (das übrigens bei allen 790er und 890er KTM’s bzw auch Husquarna Norden passt) auf erste ein guter Deal. – KTM 890 Adventure R – Fahrwerksvergleich WP XPLOR versus XPLOR PRO –

KTM Adventure 790 – China quality check

KTM Adventure 890 versus 790 – „Made in Austria“ versus „Made in China“

Ich habe gerade meine letzte 890er wieder für den Verkauf in den Originalzustand zurückgebaut, die neue 790er wird mit denselben Teilen wieder zur „Rally“ umgebaut.  – KTM Adventure 890 – Transformation to Rally – Dazu wird viel geschraubt und zerlegt. Eine gute Gelegenheit, die Qualität der Teile und der Fertigung zu checken.

Offensichtliche Unterschiede?

Auf den ersten Blick sieht alles gleich aus wie bei der Austria 890er. Doch wenn man genauer hinschaut, erkennt man doch, dass gespart wird und einige Teile „Made in China“ sind. Solange die Haptik ansprechend ist sowie Funktionalität und Qualität nicht zu leidet, ist das auch ok. Auch wenn der Preis top ist ist die Erwartung bei KTM höher als bei einer China Marke.

Wenn KTM drauf steht, ist die Erwartungshaltung hoch!

Wie unterscheiden sich die Teile?

Auf der Sitzbank fehlt das KTM-Logo und das Fach unter dem Beifahrersitz. Die Fächer unter den Seitenteilen hat man gleich weggelassen, dafür ist das „fehlende Teil“ beim Motorschutz (Krümmerabdeckung) serienmäßig dabei. Der Filterkastenkunststoff wirkt ebenso wie der Luftfilter billig(er). Genauso die Plastikteile im Cockpit. Der Lenker hat keine KTM Logo, die Enddämpfer Kappe ist nicht so schön poliert und das Boardwerkzeug ist billigste China Qualität. Die Gabelbrücke sieht auch etwas anders aus, aber nicht schlechter. Die Passung ist sogar genauer, die Gabel lässt sich leicht(er) in der Brücke verschieben. Der Tank hat eine glatte Oberfläche, die wertiger als bei der 2024er 890er wirkt. Die schwarze Beschichtung der Fußrastenträger ist rauer, ich befürchte die wird sich schnell(er) abreiben. Die äußeren Motorteile schauen auch anders aus, stammen sicherlich aus CF-Moto Fertigung. Rahmen, Fahrwerk, Schwinge, Plastikteile, Fußrasten, Gepäckträger, Laufräder und Bremsanlage dürften ident  zur 890er sein.
Alle 790er Teile haben eigene Teilenummern, wobei die Preise ident mit den 890er Teilen sind. Das ist schon eigenartig, gerade bei den Parts, die offensichtlich billiger sind.

Was ist beim Umbau aufgefallen?

Beim Einbau des Alukühlerschutzes ist ein Plastikteil der inneren Verkleidung weggebrochen, die man bei der Montage wegbiegen muss. Da ist die 890er Qualität besser, da ist das Material flexibler. Beim Ritzelwechsel was ein Abzieher notwendig (!) Ansonsten hat alles reibungslos funktioniert. Auch unter dem Tank sieht alles recht ordentlich aus. Mehr zum 790er Offroadtuning im nächsten Beitrag.

Fazit

Michael Jentl Bosnia Rally 2024Nach vier Jahren 890er muss was neues her. Die in China bei KTM Partner CF Moto gefertigte KTM 790 Adventure ist (2024) rund 3.000 Euro günstiger und schaut optisch nahezu ident aus wie die „Made in Austria“ 890er. Doch im Detail gibt es Unterschiede, sind doch nicht alle Teile ident und die Qualität der China-Fertigung muss sich erst bewähren. Preisattraktive China Bikes drängen auf den 2-Zylinder Offroad Markt und mit der 790er Adventure kann KTM hier gut gegenhalten. Wie sie sich im harten Jentlflow Offroadtrainings Einsatz schlägt und wie sie sich im Vergleich zu meiner gewohnten 890er fährt, werden die nächsten Monate zeigen. Ich bin gespannt!