Nach dem –KTM 350 EXC-F 2024 Erster Check aus Fahrtechnik Sicht – jetzt die ersten Testfahren mit der neuen 2024er KTM 350 EXC-F am MX Track. Bevor es jedoch auf die Strecke geht, gibt’s ein „Fast Setup“. Dabei bleiben Ergonomie Teile wie Lenker, Fußrasten und Sitzbank original. Das Fahrwerk natürlich auch.

  • Beigelegtes 13Z Ritzel statt dem montiertem 14Z
  • Schwarze, schnelle Gasgriffkulisse für direktere Gasannahme
  • Lenker und Hebelsetup – KTM EXC Lenkersetup
  • Schalt- und Bremshebelsetup
  • Federelemente – SAG und Klicker Check
  • Räder Tubliss Umbau – Tubliss Test KTM EXC

Jetzt wird’s erst – erste Testfahrten am MX Track in Szentgotthard

KTM EXC 350 EXC-F 2024 – First Ride

Nahezu im originalen Teile Setup geht es auf die Strecke. Nach vier Testfahrten sind Motor und Fahrwerk gut eingefahren und es lässt sich schon einiges zu den Fahreigenschaften sagen.

 Ergonomie – auf moderne Fahrtechnik zugeschnitten

Wie erwartet sind die 6mm näher am Rahmen montierten Fußrasten und die Grip Flächen an der jetzt kantigen Sitzbank sofort zu spüren. Auf den Ballen stehend Fußspitzen nach innen drehen und mit dem Stiefel ganz nahe zum Rahmen rücken. Das geht viel besser als bei den älteren EXC Modellreihen und steigert die Bikekontrolle spürbar. Das wird sich so wohl über kurz oder lang bei allen Dirtbikes durchsetzen.
Von der KTM 890 Adventure R bin ich gewohnt mit den Knien an der Sitzbank das Motorrad zu steuern und gegeben falls zu klemmen. Bei der 2024er EXC geht das jetzt durch die neu gestaltete Sitzbank auch, top. Dadurch lässt sich kraftsparender fahren und die Gabel kann freier arbeiten. Dazu ist die originale Sitzbank relativ fest gepolstert und bietet deutlich mehr Grip als die Serienbänke der Vorjahre. Die im Powerparts Programm erhältliche Factory Sitzbank setzt sicher noch eins drauf, aber für eine Seriensitzbank wirklich top.
Die Befürchtung, dass sich durch die längere Gabel und das kürzere Federbein die Balance der Bikes Richtung Heck verlagert (wie nach Einbau der WP Pro Components – KTM 350 EXC-F – WP Pro Components Fahrwerk – Erster Test -) hat sich nicht bestätigt. Offensichtlich wurde die Rahmengeometrie (inkl. Fußrasten Montagepunkten) darauf ausgelegt. Der jetzt deutlich flachere Lenker bringt auch mehr Gewicht übers Vorderrad. Jedenfalls fährt sich die neue EXC mit dem vorgeschrieben 38mm SAG sehr ausbalanciert. Stabil, wenn es schnell gerade aus geht, dennoch sehr präzise und handlich. Kein Untersteuern in bergauf gefahrenen Kurven und dennoch ein gutes Gefühl steil bergab. So soll es sein.

Top ausbalanciert und gutes Gefühl fürs Vorderrad

Fahrwerk – Top auch in der Serie

Alles im Auslieferungszustand und Klickeinstellung auf Standard. SAG passt auch und es kann losgehen. Trotz meiner mit Ausrüstung an die 90kg passen die Federraten gut, kein Durchschlagen und das Bike fährt hoch im Federweg. Auch ist spürbar mehr Gegendruck in der Mitte des Federwegs vorhanden. Wenig überraschend überzeugt die neue Closed Cartrige Gabel mit besserer Dämpfungskontrolle. So ist der Grip und das Gefühl am Vorderrad deutlich besser als die letzten Jahre. Auch lassen sich lange Spurrinnen in Kurven präziser fahren, die Stiefel bleiben länger auf den Rasten als bei der „alten“ EXC. Das kann natürlich auch, oder zusätzlich am neuen Rahmenlayout liegen. Jedenfalls eine erfreuliche Sache. Auch das Federbein überzeugt mit Grip, Komfort, aber auch Sicherheit. Von PDS Nachkicken keine Spur. Für mich mit Abstand das beste Serien EXC Fahrwerk der letzten Jahre.

Top Grip beim harten Beschleunigen

Motor – da geht noch was!

Auch hier alles im entdrosselten Serienzustand, lediglich die obere Lufilterkastenabdeckung ist entfernt (wie bei den Crossern). Der neue Motor fährt sich ähnlich dem alten, was auch gut ist. Sehr geschmeidig im unteren Drehzahlbereich und oben raus sehr drehfreudig. Hier dürfte er zum 2023er zugelegt haben, er dreht richtig turbinenhaft hoch.
Der optionale Kombischalter sollte dann ein zweites stärkeres Mapping freischalten, da bin ich mal gespannt. So wie ausgeliefert dürften Durchzug und Spitzenleistung ähnlich dem 23er Motor sein. Das Getriebe ist wie schon beim Vorjahresmodell superleicht zu schalten und die Kupplung ebenfalls auf Vorjahresniveau.

Auch in der Luft ein gutes Gefühl auf der 2024er EXC

KTM 350 EXC- F 2024 – Geplantes Tuning

Ergonomieteile bleiben vorerst original, später kommt dann meine „alte“  Xtrig ROCS Gabelbrücke mit Renthal Twinwall 999 vom Auner zum Einsatz. (- Wie sich dann gezeigt hat passt die Gabelbrücke leider nicht mehr -) Wobei rein optisch sind die neuen, serienmäßig angefrästen Gußbrücken auch recht fesch und am Serienlenker gibt es nix auszusetzen. Tests mit etwas nach hinten versetzten Fußrasten werden auch kommen, bei der 2023er hat mir das sehr getaugt.
An Schutzteilen ist ein Motor- und ein Kupplungsnehmerzylinder-Schutz bestellt.
Am interessantesten sicher das „Motortuning“ mit dem Kombischalter für ein zweites Mapping, Traktionskontrolle und vor allem den (Upshift-) Quickshifter. Ebenso bereits bestellt die Akrapovic „Racing Line“ Auspuffanlage. Die Komplettanlage ist sehr teuer, bringt aber spürbar mehr Leistung im gesamten Drehzahlbereich. Zumindest war das bei den bisherigen EXC-F Generationen der Fall.

Fazit

Michael Jentl JentlflowDie neue KTM 350 EXC-F überzeugt schon im Serientrimm. Vor allen die auf moderne Fahrtechnik zugeschnittene Ergonomie und das spürbar bessere Fahrwerk überzeugen. Verbesserungen von denen auch der ambitionierte Hobbyfahrer profitiert. Das geplante Tuning wird vorerst nur am Motor ansetzen. Stärkeres Mapping und Quickshifter kommen mit dem Kombischalter. Dazu noch die Akrapovic Auspuffanlage. Dann sollte auch die Motorleistung über den Vorjahresmodellen sein. Jawoll!