Alles gecheckt und erstes Setup ist gemacht – KTM 350 EXC-F Six Days 2021 Italy – Erste Eindrücke. Meine neue KTM 350 EXC-F Six Days ist ready für das erste Rollout. Der Motor wird die erste Stunde noch geschont, da heißt es schön ruhig einrollen, früh und oft schalten. Dafür wird gleich am Setup gearbeitet.
Setup counts
Hebeleinstellungen – schön hoch
Schalthebel- und Fußbremse fahre ich etwas höher, um beim Bergabfahren und beim Anbremsen alles gut zu erreichen. Kupplungs- und Bremshebel habe ich aus dem selben Grund höher eingestellt. Am MX-Track Wagenranch bei Birkfeld geht es auch richtig bergab, da merkt man gleich, ob das Hebelsetup passt.
Lenkereinstellung – komplex
Bei der Lenkereinstellung gibt es viele Möglichkeiten. Ich fahre die vordere Montageposition, Aufnahme nach hinten gedreht und achte, dass der Lenker in Flucht mit der Gabel steht. – KTM EXC Lenkersetup – Zusammen mit den Fußrasten entscheidet die Lenkerposition über – Die perfekte Hardenduro Stehposition -.
Balance – entscheidend
Weiter geht es mit der Balance zwischen Vorder- und Hinterrad. Passt das Gefühl stehend bergab – wie bergauf? Bergab keine Kopflastigkeit und in Bergaufkurven genug Druck am Vorderrad? Ist der statische Durchhang am Heck richtig eingestellt? (EXC 2020/21 37mm) Dieser kann, wie der Überstand der Gabel (wie weit stehen die Gabeltauchrohre über der Gabelbrücke raus) das Handling bzw. die Balance beeinflussen. Bei der 2021er KTM kann auch der Preloadadjuster (Federvorspannungs Einsteller) verwendet werden um die Fronthöhe zu adaptieren. Gabelüberstand am zweiten Indikatorring und Vorspannung auf Null – eingestellt ist mein Grundsetup.
Fahrwerk – noch Serie
Für die ersten Fahrten fahre ich alle Einstellungen auf den Standardwerten. Zuerst muss die Balance passen, vorher sollte man sich sowieso nicht zu viel mit Fahrwerkssettings beschäftigen.
Die ersten Runden am MX Track…
Lenker und Hebeleinstellungen passen auf Anhieb super. Ebenso die Balance zwischen den Achsen. Bei der 2020er EXC – KTM EXC 350F 2020 – First Ride – musste ich doch einiges nachkorrigieren. Nicht so bei der Neuen. Da passt alles. Sehr gute Stehposition, berab- wie bergauf gut ausbalansiert und perfektes Einlenkverhalten mit viel Druck am Vorderrad. Fahrwerk und Motor haben noch Schonzeit, funktionieren aber auf hohem Niveau, das fällt sofort auf.
Eindrücke nach den ersten 15 Stunden – top ?
Nach dem ersten Ölwechsel und einem Schraubencheck geht es jetzt intensiver zur Sache.
Der 2021er Motor läuft extrem geschmeidig. Er dürfte auch weniger leicht ausploppen, so der erste Eindruck. Die Power ist schon mit dem originalen Auspuff sehr gut, die Abstimmung ist gut gelungen. Nach ein paar Stunden habe ich meine Akrapovic Racing Line Auspuffanlage von der 2020er EXC montiert. Das schaut einmal super aus und klingt deutlich aggressiver. Speziell von ganz unten weg bringt der Akropovic mehr Leistung. Man kann die Gänge etwas mehr in den Keller fallen lassen und der Motor zieht geschmeidig aber kraftvoll durch. Wobei vor allen die Mitte beeindruckt, wo der 350er Motor sehr effizient aber kraftschonend Leistung aufbaut. Ideal beim Endurofahren aber auch bei längeren Einheiten auf der Motocross Strecke. Der – bei der Six Days serienmäßige – Mappingschalter lässt sich auch beim Crossen gut nutzen. Ist die Strecke anspruchsvoll und die Kräfte am Ende, unterstützt das 1er Mapping den Fahrer sinnvoll mit noch weicherem Ansprechverhalten.
Das originale Fahrwerk ist für 75-85kg ausgelegt, bei mir sind es doch gut 90kg mit Ausrüstung. Das die EXC am MX Track tief im Federweg fährt und schnell an die Grenzen kommt ist klar. Dennoch ist die Dämpfung auf höherem Niveau als bei meiner 2020er und kontrolliert die Bewegungen deutlich besser. Das Ansprechverhalten ist super und auch die Beschleunigungstraktion gefällt. Wenn ich mich bergab und beim Anbremsen etwas zurückhalte, komme ich sogar mit dem weichen Original Fahrwerk gut zurecht. Ich denke, mit der richtigen Federhärte ist das 2021er Fahrwerk für gutes Hobbyniveau top. Anstatt auf härtere Federn werde ich aber gleich auf ein WP Pro Components Fahrwerk aufrüsten. Ob so ein Profifahrwerk für einen ambitionierten Hobbyfahrer was bringt? Ich bin gespannt.
Tuning – still to come
Ganz ohne Tuning geht es auch bei einer „Six Days Edition“ nicht. – KTM EXC Hardenduro Tuning – Von meiner 2020er EXC gibt es noch einige edle Auner Tuningparts die noch zum Einsatz kommen werden. Akrapovic Racing Line Auspuffanlage und Kupplungsnehmerschutz sind schon verbaut. Sobald es richtig ins Gelände geht kommt die Factory Sitzbank (oder der X-Grip Baboos Butt Sitzbankbezug), und der X-Grip Motorschutz zum Einsatz. Richtig gespannt bin ich auf die Kombi Xtrig Rocs Gabelbrücke, Renthal Twinwall 999 Lenker und X-Grip Piranhas Fußrasten. Mit diesem Setup war ich auf der 2020er EXC sehr zufrieden. Die Xtrig Gabelbrücke lässt die Gabel spannungsfrei arbeiten und die Piranhas geben mehr Halt sowie Platz für eine bessere Stehposition und mehr Traktion am Hinterrad.
Fazit – Die richtige Abstimmung bringt’s
Aus technischer Sicht ist 2021 ein langweiliger KTM EXC Jahrgang. Die großen Änderungen waren bei den 2020er Modellen. So wurde für die aktuelle Generation “nur” an der Feinabstimmung gearbeitet. Und das ist KTM mit einem extrem geschmeidigen 350er Motor und einem deutlich besser gedämpften Fahrwerk wirklich gelungen. Vom Start weg hat mich meine KTM 350 EXC-F Six Days 2021 Italy beeindruckt, und das nicht nur wegen der Optik.
Hinterlasse einen Kommentar