1999 brachte KTM den Racing Motor für das Modelljahr 2000 auf den Markt, der den bisher verwendeten LC4 Motor ablöste. Mit E-Starter, kompakt, handlich und leicht ermöglichte er es KTM, eine echte 2-Takt Alternative zu bauen. Zunächst kam die Racing EXC als 520er und 400er auf den Markt.

Für mich als 250cm³ 2-Takt Enduromeisterschaftspiloten musste es damals natürlich die 520er sein. 400cm³ war damals nur für Mädchen und Amateure; dachte ich. Die 520er hat mich damals durch den Wald gebeamt – unglaublich. Viel zu stark eigentlich. Statt folglich auf die 400er umzusteigen fuhr ich wieder 250cm³ 2-Takt. Hubraumschwache 4 Takter wie die 400er hatten es damals nicht leicht. Mit der ersten 450er EXC Racing 2008 war ich dann aber endgültig dem 4-Takter verfallen. Langsam kam dann die Erkenntnis, dass kleinere Hubräume doch eine Option sind und seit der erster 350er im Sommer 2010 gab es für mich nur mehr einen Hubraum: 350cm³ 4-Takt.

2011 mit der ersten KTM EXC 350F in Borlova, Rumänien

Mein Ridingprofil

Ich fahre viel. Schnelles Hobbyniveau, oft Motocross, Enduroausflüge nach Italien und Rumänien und einige Mehrstundenrennen. Kein Extremenduro und keinen Erzberg. Dafür ist die KTM EXC 350F ideal.

Warum KTM

Wer Enduro fährt, kommt an KTM/Husquarna nur schwer vorbei. Die Enduros der Japaner – Honda CRF und Yamaha WR – sind relativ schwer und nur mit viel Aufwand „ready to race“ zu bekommen. 350cm³ sucht man hier vergeblich. Andere europäische Marken wie Sherco, Beta oder GASGAS sind meist traillastiger abgestimmt und mir vom Basissetup her zu weich. Vertriebsnetz und Ersatzteilversorgung machen eine Entscheidung für eine solche Marke auch nicht gerade leicht.

Abgesehen vom Patriotismus gibt es für eine KTM EXC einige gute Argumente:

  • Technisch Spitzenklasse
  • Zuverlässig
  • Ersatzteilversorgung
  • Händlernetz
  • Wiederverkaufswert
  • Relativ straffe Grundabstimmung für schnelles Fahren

Warum 4-Takt

2- oder 4-Takt ist heute reine Geschmacksache. Durch die Einspritzung beim 2-Takter sind einige typische Nachteile (Öl mischen, Vergaser abstimmen, ölige Enddämpfer, höherer Verbrauch) – allerdings bei leicht höherem Gewicht – beseitigt.
Trotz kaum weniger Gewicht (minus ca 1kg) fühlen sich 2Takter leichter und agiler an. Das ist ein klarer Vorteil beim Extremenduro, aber Nachteil, wenn schneller gefahren wird.

Für mich sind die 4-Takt Vorteile:

  • Universeller – Racing bis stressfreies Endurowandern möglich
  • Effektiver und kraftsparender beim Motocross
  • Druck aus dem Drehzahlkeller
  • Breites nutzbares Drehzahlband

Warum 350cm³

Weil sie die goldene Mitte aus 250cm³ und 450cm³ ist. Die 250 4T muss – im Vergleich zur 350er – mit relativ vielen Schaltvorgängen über Drehzahl gefahren werden. Das muss man können und mögen. Die 450er wiederum hat mir schon zu viel Druck, und ist nicht mehr so kraftsparend und spielerisch zu fahren. Sie ist spürbar kopflastiger, träger und weniger agil als die 350er.

Das spricht aus meiner Sicht für 350cm³:

  • Nicht zu stark nicht zu schwach
  • Sehr breites nutzbares Drehzahlband
  • Ähnlich leicht und handlich wie eine 250cm³ 4T
  • Kraftsparend zu fahren
  • Gut dosierbar und traktionsstark

Fazit

Für meine Art Offroad Motorrad zu fahren ist die KTM EXC 350F das ideale Motorrad. Seit dem ersten 350er Motor 2010 bin ich alle Jahrgänge gefahren. Zuerst die Motocross SXF 350 und dann alle EXCs. Immer wieder habe ich andere Kubaturen, Motocrosser und auch 2-Takter probiert. Mit der Erkenntnis, dass nichts über meine 350er geht.

Meine 350er  2011-2019: